Antike

Auf den Grund gehen

Am Anfang wird erzählt: In Götter- und Heldengeschichten wird vom Ursprung der Welt, der Göätter und der Menschen berichtet. Die Götter sind mit den Menschen verbunden. Doch langsam löst sich dieses Band. Nicht mehr alle verlassen sich auf die alten Geschichten.

Die ersten Menschen, die Neues wagen, kommen aus Kleinasien im östlichen Mittelmeerraum. Sie staunen über eine Welt, die für sie voller Rätsel ist. Denn diese Welt versteht sich nicht von selbst. Sie wollen verstehen, was die Welt im Inneren zusammenhält: Für die einen ist es das Wasser und für wieder andere das Unbestimmbare, das allem zugrunde liegt. Entweder ist die Welt aus dem Unteilbaren (Atomen) oder Zahlen und Zahlenverhältnissen zusammengesetzt. Wirklich ist nur das Eine, Unbewegliche und Unveränderliche. Andere sagen, dass es nichts Dauerndes und Festes gibt. Doch über alle Gegensätze hinweg verbindet diese Forscher ein Wunsch:

Sie wollen wissen. Sie sind Liebhaber der Weisheit: Philosophen.

Athen wird das Zentrum der Philosophie. In dieser Stadt (polis) ist die Demokratie zu Hause. Freie Bürger bestimmen ihr politisches Handeln in freier Abstimmung; zu ihnen gehören weder Frauen noch Sklaven. Dichter wetteifern um die Gunst des Publikums. Sportler streben nach ewigem Ruhm. Neben diesen Wettkämpfen findet der öffentliche Wettbewerb der Ideen statt. Ausgetragen wird er auf dem Marktplatz. Hier werden nicht nur Waren, sondern auch die Gedanken der Philosophen gehandelt. Jetzt stehen Fragen nach dem richtigen Leben im Mittelpunkt des Denkens. Sokrates verwickelt seine Mitbürger im Gespräch und verunsichert sie. Keiner soll ein “ungeprüftes Leben” führen. Sein Schüler Platon unterscheidet zwischen wahren Wissen und bloßem Meinen. Aristoteles ist der Begründer der Lehre vom richtigen Denken – der Logik.

Gedankengut wälzen

  1. Die Grundfrage: Was weiß ich, wenn ich weiß, das ich nichts weiß?
  2. Die moralische Frage: Ist es besser, Unrecht zu erleiden oder zu tun?
  3. Die Grenzfrage: Wenn alles in Bewegung ist, muss es angestoßen worden sein?

Mit den Eroberungszügen des Feldherrn Alexander verbreitete sich die griechische Sprache und Kultur weit über die Grenzen Griechenlands hinaus. Alexander hinterlässt keinen Nachfolger, und so zerfällt sein Reich.. Für viele verliert die Welt ihre äußere Ordnung. Auf was ist noch Verlass, wenn selbst so ein großes Reich untergeht? Mit dieser Situationm muss auch das Denken fertig werden. Epikur und seine Freunde ziehen sich in den eigenen Garten zurück. Hier finden sie das gleichmütige, einfache und damit glückliche Leben.

Für eine andere Philosophieschule, die Stoiker, ist dass Glück ein Leben, dass in Übereinstimmung mit sich selbst und der Natur geführt wird. Die Heimat des Menschen ist die Welt selbst.

Nach dieser Zeit des Hellenismus, in dem sich das griechische Denken weit über die Landesgrenzen verbreitet, beginnt der Aufstieg Roms. Jetzt führen alle Wege dorthin. Der römische Bürger ist Weltbürger, Latein ist die neue Wissenschaftssprache. Dabei ist das griechische Denken nicht vergessen. Vor allem Cicero und Seneca sorgen für seine Verbreitung. Mit dem Kaiser Marc Aurel gelangt die Philosophie der Stoa sogar bis an die Spitze des römischen Reiches.

Die zunehmenden Schwierigkeiten Roms werden durch ein erstarkendes Christentum im Inneren sowie Angriffe und Wanderungen fremder Völker hervorgerufen. Dies hat auch Auswirkungen auf das Denken. Die wachsende Unsicherheit führt weg von Fragen der Lebensführung hin zur Betrachtung der Ganzheit der Welt. Eine neue Ordnung wird gesucht.

Nach der Schlacht an der Milvischen Brücke

erhebt der siegreiche Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion.

Unbeeindruckt davon beginnt Boethius die Werke Platons und Aristoteles zu übersetzen. Er will das griechische Erbe bewahren. Aus politischen Gründen zum Tode verurteilt., schreibt er , auf seine Hinrichtung wartend, das Werk “Trost der Philosophie”. Der christliche Gott vermag ihn nicht zu trösten.

Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen. Ein deutliches Zeichen dafür ist die Liebe zu den Sinneswahrnehmungen. Denn abgesehen vom Nutzen werden diese um ihrer selbst willen geliebt, und durch die Augen zustande kommt. Denn nicht nur um zu handeln, sonmdern auch, wenn wir keine bewesen mit Vorstellungen und Erinnerungen, haben aber an Erfahrung nur geringen Anteil. Doch das Menschengeschlecht lebt mit Kunst und Nachdenken.